Wenn... zwei große Jungs eine dreitägige Bergwanderung planen, alles schönstens vorbereiten - Hüttenübernachtungen buchen, Route ausdrucken, Rucksäcke packen...,
wenn... am Abreisetag dann regnerisches Wetter für die nächsten zwei Tage vorhergesagt wird und der Himmel sich grau in grau präsentiert...,
wenn... am Abreisetag dann regnerisches Wetter für die nächsten zwei Tage vorhergesagt wird und der Himmel sich grau in grau präsentiert...,
wenn... die Wanderlustigen auf die vorsichtige Frage der Mutter, ob sie vielleicht nicht doch lieber...? antworten, dass ihnen so ein bisschen Regen gar nichts ausmacht mit Anorak, Wanderstiefeln und Regenhosen...,
wenn... die besorgte, aber auch auf ihre wetterfesten Buben stolze Mutter dem abfahrenden Auto hinterhergewinkt, eine Tasse Kaffee getrunken, ein Weilchen geschafft hat und sich dann ins Bubenzimmer begibt, um auch dort zu lüften und staubzusaugen, und...
...wenn das erste, was sie da entdeckt, die Wanderstiefel des Ältesten sind, die seelenruhig am Bett stehen und unbegreiflicherweise nichts unternommen haben, um mitgenommen zu werden...,
dann... ist sie erst mal fix und fertig! Schimpft laut auf den zerstreuten Professor, der im Geiste wohl schon über den Wolken schwebte. Schimpft noch etwas lauter auf sich selber, dass sie am Morgen (verpennt wie immer um diese Zeit) nicht gleich hingeschaut hat, wo sie doch im Zimmer war, als der Bub sein Zeugs ins Auto geschafft hat. Rast zum Telefon und ruft aufs Handy an: Hast du eigentlich schon gemerkt...? ...nein, hat er nicht! Und jetzt? Lauf ich halt mit den Schlappen, die ich anhab. Geht schon!
Die Mutter betrachtet noch einmal traurig und vorwurfsvoll die verflixten Stiefel und findet sich mit dem Lauf der Dinge ab. Denkt an regennasse Wanderwege, rutschige Felsen, nasse Füße und die Temperaturen in zweitausend Meter Höhe... und gibt ihren beiden in Gedanken einen Engel mit. (Den sie vielleicht selber am meisten braucht...?)
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Am Abend wartet sie sehr darauf, dass die beiden sich mal melden. Vergeblich. Mit ihren Anrufversuchen erreicht sie immer nur die Mailbox - also haben sie wohl keinen Empfang da oben. Blöd. Blöd!! Und blöd, dass sie jetzt dauernd Bilder im Kopf hat von verstauchten Knöcheln und in der Nacht herumirrenden frierenden Kindern, ohne Handynetz und ohne Wollpullover... sie hat derartige übertriebene Sorgenbilder ganz gut unter Kontrolle, aber sie sind da. Zumal es jetzt draußen zappenduster geworden ist.
Anruf des Vaters, der sich zur Zeit woanders aufhält: Haben sie sich schon gemeldet? Nein? Da kann man nichts machen, muss man eben bis morgen warten. (Sie weiß, er macht sich auch Sorgen).
Und dann der Geistesblitz: Das Internet! Die Hütte! Wozu hat man denn Google? Mann... da hätte ich auch früher draufkommen können. Schnell die Nummer rausgesucht, angerufen - belegt. Und nochmal - belegt. Ein längeres Gespräch... aber dann komme ich durch. Und höre den Hüttenwirt brummen: Ja ja, dia zwoa san do! Mir ham halt koan Handyempfang da obn...
Wenn... er jetzt neben mir stünde -
dann... würde ich ihn glatt umarmen!
Aber echt!!!
(Bild von einer früheren Tour)