Mittwoch, 28. August 2013

Verflixt...!

  Wenn...  zwei große Jungs eine dreitägige Bergwanderung planen, alles schönstens vorbereiten - Hüttenübernachtungen buchen, Route ausdrucken, Rucksäcke packen..., 
 wenn...  am Abreisetag dann regnerisches Wetter für die nächsten zwei Tage vorhergesagt wird und der Himmel sich grau in grau präsentiert...,
  wenn...  die Wanderlustigen auf die vorsichtige Frage der Mutter, ob sie vielleicht nicht doch lieber...? antworten, dass ihnen so ein bisschen Regen gar nichts ausmacht mit Anorak, Wanderstiefeln und Regenhosen...,
  wenn... die besorgte, aber auch auf ihre wetterfesten Buben stolze Mutter dem abfahrenden Auto hinterhergewinkt, eine Tasse Kaffee getrunken, ein Weilchen geschafft hat und sich dann ins Bubenzimmer begibt, um auch dort zu lüften und staubzusaugen, und...

 

   ...wenn das erste, was sie da entdeckt, die Wanderstiefel des Ältesten sind, die seelenruhig am Bett stehen und unbegreiflicherweise nichts unternommen haben, um mitgenommen zu werden...,
   dann... ist sie erst mal fix und fertig! Schimpft laut auf den zerstreuten Professor, der im Geiste wohl schon über den Wolken schwebte. Schimpft noch etwas lauter auf sich selber, dass sie am Morgen (verpennt wie immer um diese Zeit) nicht gleich hingeschaut hat, wo sie doch im Zimmer war, als der Bub sein Zeugs ins Auto geschafft hat. Rast zum Telefon und ruft aufs Handy an: Hast du eigentlich schon gemerkt...? ...nein, hat er nicht! Und jetzt? Lauf ich halt mit den Schlappen, die ich anhab. Geht schon!



Die Mutter betrachtet noch einmal traurig und vorwurfsvoll die verflixten Stiefel und findet sich mit dem Lauf der Dinge ab. Denkt an regennasse Wanderwege, rutschige Felsen, nasse Füße und die Temperaturen in zweitausend Meter Höhe... und gibt ihren beiden in Gedanken einen Engel mit. (Den sie vielleicht selber am meisten braucht...?)

                                           ---------------

Am Abend wartet sie sehr darauf, dass die beiden sich mal melden. Vergeblich. Mit ihren Anrufversuchen erreicht sie immer nur die Mailbox - also haben sie wohl keinen Empfang da oben. Blöd. Blöd!! Und blöd, dass sie jetzt dauernd Bilder im Kopf hat von verstauchten Knöcheln und in der Nacht herumirrenden frierenden Kindern, ohne Handynetz und ohne Wollpullover... sie hat derartige übertriebene Sorgenbilder ganz gut unter Kontrolle, aber sie sind da. Zumal es jetzt draußen zappenduster geworden ist.
Anruf des Vaters, der sich zur Zeit woanders aufhält: Haben sie sich schon gemeldet? Nein? Da kann man nichts machen, muss man eben bis morgen warten. (Sie weiß, er macht sich auch Sorgen).
Und dann der Geistesblitz: Das Internet! Die Hütte! Wozu hat man denn Google? Mann... da hätte ich auch früher draufkommen können. Schnell die Nummer rausgesucht, angerufen - belegt. Und nochmal - belegt. Ein längeres Gespräch... aber dann komme ich durch. Und höre den Hüttenwirt brummen: Ja ja, dia zwoa san do! Mir ham halt koan Handyempfang da obn...

Wenn... er jetzt neben mir stünde - 
dann... würde ich ihn glatt umarmen!

Aber echt!!!


(Bild von einer früheren Tour)

Freitag, 23. August 2013

memories / this moment: eingeschlummert...



   ...irgendwann wird das Saugen immer langsamer, der Schnuller fällt raus, die Augen gehen langsam zu - und nur ein kleines Fingerchen will immer noch nicht schlafen.... mmmmm.....
(Nach einer Idee von Soulemama: eine Erinnerung, ein Bild, vielleicht nur wenige Worte. Um Luft zu holen und die Erinnerung zu bewahren, wenn die Woche zu Ende geht).
memories - von Zeit zu Zeit ein Blick in die Schatzkiste meiner Erinnerungen aus den letzten gut zwanzig Jahren. Wobei meine Kinder, so wie sie damals waren, natürlich die Hauptrolle spielen...Wenn ihr Lust bekommt - macht doch auch mal den Deckel von euren Schatzkisten auf und zeigt etwas von euren memories!
              

Montag, 19. August 2013

Geburtstagsfreuden

Meine Sonntagsfreuden gestern waren zugleich Geburtstagsfreuden: ich bin an einem Sonntag geboren, und heute fiel mein sechsundfünfzigster (meine Güte, diese Zahlen jedes Jahr... die fühlen sich immer etwas - nun ja - fremd an... :-)) -  also mein Geburtstag fiel mal wieder auf einen Sonntag. Und da meine mütterlichen Ferien-Wunschvorstellungen in Bezug auf  gemeinsame familiäre Unternehmungen mangels ausreichender Motivation des Nachwuchses noch nicht so recht in Erfüllung gegangen sind (lange ausschlafen ist in den Ferien eher angesagt, und es ist schwer, etwas zu finden, wozu mal alle Lust haben...), war mein einziger Geburtstagswunsch ein Ausflug, bei dem alles gemacht wird, was Mama will - egal, ob das nun den eigenen Lieblingsaktivitäten entspricht oder nicht. Sie haben sich darauf eingelassen, samt frühem Aufstehen, Stadtbesichtigung und Museumsbesuch, und es hat ihnen am Ende, glaube ich, ganz gut gefallen.  :-)
Und das haben wir - Mutter, Opa und zwei Söhne (der Vater und der dritte Sohn sind zur Zeit woanders) - miteinander erlebt:


Zuerst eine Fahrt nach  Schwäbisch Hall und ein gemütlicher Bummel durch die schöne alte Salzsiederstadt am Kocher. Ich war früher schon manchmal dagewesen, mein Vater sowieso (er kennt im Umkreis von hundert Kilometern alle Wege, Stege und schönen Orte), für die Söhne war's neu.



Hier der Blick von oben auf den Marktplatz und die große Freitreppe vor der Michaelskirche, wo zur Zeit wieder  Freilichttheater aufgeführt wird.
Der Blick von unten nach oben auf das Bühnenbild vom "Weißen Röss'l" ist dagegen eher gruselig...


...deshalb schnell noch ein paar schöne Stadtansichten:




(...merkwürdig - so schwer sieht der doch gar nicht aus?)  :-)

Als die Füße vom Kopfsteinpflaster müde und die Mägen hungrig geworden waren, gab es erst Essen und danach Kunst. Beides lag nahe beieinander:


Die kulinarischen Genüsse oben auf der Dachterrasse vom   "Sudhaus" (dort, wo die Sonnenschirme stehen) - mit einem schönen Rundumblick auf die Stadt...



(...leider auch mit vielen hungrigen Wespen - diese beiden waren beileibe nicht die einzigen...)



...die Kunst gab's dann gleich daneben in der Kunsthalle Würth in Form einer Ausstellung zum Thema "Tiere in der Kunst". Sehr interessant und gut gemacht, fand ich, denn die höchst unterschiedlichen Bilder und Skulpturen von teils berühmten,  teils weniger bekannten Künstlern sind so gehängt, dass sie quer durch die Epochen und Stilrichtungen jeweils ein bestimmtes Thema umkreisen, wie z.B. "Das wilde Tier", "Das domestizierte Tier", "Mythologische  Tierdarstellungen", Jagdszenen und Stilleben, Tiere als Comicfiguren usw., jeweils mit guten Einführungstexten zum Nach- und Weiterdenken. Es hat mir viel Spaß gemacht, die Jungs dabeizuhaben und ihre Ansichten zu manchen Bildern zu hören!
Auf dem Heimweg machten wir noch einen Abstecher zum Finsterroter See und ich durfte mich endlich mal wieder nach Herzenslust in Naturwasser austoben - das war für mich das Sahnehäubchen auf diesem wunderschönen Tag! Leider hatte ich den Fotoapparat im Auto vergessen, aber dafür habe ich hier ein paar stimmungsvolle Bilder von diesem hübschen kleinen Badesee gefunden (danke, Ocean Phoenix)!
Beim Nachhausekommen gabe es dann als Zugabe noch ein Geschenk des Himmels für mich: kaum waren wir aus dem Auto ausgestiegen, schickte er einen sanften, kühlen Regen und ersparte  mir so die Arbeit des Gartengießens: das perfekte Ende eines rundum erfreulichen Tages!


Euch allen eine möglichst ebenso erfreuliche Woche - nicht jeder Tag ist ein Sonntag, aber (fast) jeder hat irgendeinen Sonntagsfreuden-Augenblick: Ich wünsche euch recht viele davon!

Donnerstag, 15. August 2013

Die Farben des Sommers

 


Klatschmohnrot      






 Kapuzinergrün


 
      
Borretschblütenblau

 














             Rosengelb



Seerosenpink
   


  
Kornfeldgolden
 
 


Wolkenhimmelgrau 





Wegerichweiß



Sommernachtschwarz

Sonntag, 11. August 2013

Sonntagsfreuden



Ein Drei-Generationen-Fahrradausflug: zwei Stunden Sonntagnachmittagsfreude bei angenehmem Sommersonntagswetter, immer sanft hügelauf hügelab. Einfach nur schön!!!

Weniger schön: Der Apfelkuchen, den ich heute noch vor dem Gottesdienst gebacken hatte und den es anschließend zum Kaffee geben sollte, war leider ungenießbar - ich hatte zu früher Morgenstunde, verschlafen wie ich wohl noch war, Salz statt Zucker in den Teig getan... brrrr!!! Der Belag aus Äpfeln, Rosinen und Mandeln war in Ordnung und wurde vom Teigboden heruntergegabelt, der Rest war leider reif für den Müll.  :-(                                        
Zum Glück hatte der Opa noch einen Apfelkuchen im Tiefkühlschrank, der im Ofen aufgebacken und dann eben als Abendbrot verspeist wurde. Das war dann doch wiederum echt schön!!! :-)
  

                             

Samstag, 10. August 2013

in heaven: Schreck-Schneck


Irgendein riesenhaftes Wolkentier kriecht da über die Rebflur - vielleicht eine schreckliche Monster - Weinbergschnecke? Uuuäääähhh...
Ich lasse sie weiterkriechen zur Raumfee, wo es auch heute wieder jede Menge Himmel und himmlische Wesen zu sehen gibt.


Freitag, 9. August 2013

memories / this moment: Lesen



Vor vielen Jahren im gemeinsamen Urlaub: Opa und Enkelsohn bei der Nachmittags - Lektüre... love it so much!

(Nach einer Idee von Soulemama: eine Erinnerung, ein Bild, vielleicht nur wenige Worte.Um Luft zu holen und die Erinnerung zu bewahren).
 
memories - von Zeit zu Zeit ein Blick in die Schatzkiste meiner Erinnerungen aus den letzten gut zwanzig Jahren. Wobei meine Kinder, so wie sie damals waren, natürlich die Hauptrolle spielen...Wenn ihr Lust bekommt - macht doch auch mal den Deckel von euren Schatzkisten auf und zeigt etwas von euren memories!
              

Sonntag, 4. August 2013

Sonntagsfreuden: Aller guten Dinge...

...sind drei - und dass ich diese drei hier endlich wieder einmal alle beieinander habe, das ist meine ganz große Sonntagsfreude heute! 


Ihr seht keine drei??? Nun, zwei davon sind ein bisschen fotoscheu, so musste der große Bruder den Kopf hinhalten...  :-)

(Mehr Sonntagsfreuden wie immer bei maria.)

Samstag, 3. August 2013

in heaven: Beschwingt




Ein leichtbeschwingtes zartes Wolkenwesen schwebte hier am heiteren Sommerhimmel und brachte auch mein Herz ein paar Flügelschläge lang zum Schweben...


          ...und schwebt jetzt federleicht weiter zu Katja, wo es wie jeden Samstag noch mehr Himmel zu sehen gibt.

Donnerstag, 1. August 2013

Von Wegen

   (...die Überschrift ist eine kleine Anleihe bei Bea, die ihr Blog mit diesem Namen - "von wegen...einfach" - aber inzwischen gelöscht hat).


Schon einigemale habe ich (hier z.B.) über die Feld-, Wald- und Wiesenwege geschrieben, die mir während der vielen Jahre unseres Landlebens ans Herz gewachsenen sind, die ich immer wieder mit Freude gegangen bin und von denen mir der Abschied schwer fiel. Vor allem die Aussicht, hier in der Stadt erst mal ins Auto sitzen zu müssen, um einigermaßen raus in die Natur zu kommen, verdross mich. Unser Haus lag früher, als ich hier Kind war, ganz nah am Stadtrand, aber inzwischen ist die städtische Bebauung doch ziemlich stark darüber hinaus gewachsen. Wenn man vom Haus weg mit dem Hund läuft, dann ist eine halbe Stunde schon rum, bis man überhaupt auf den ersten Feldweg kommt, wo man ihn frei laufen lassen kann. Und man hat bis dahin einige größere Straßen überquert. 
Da aber daran nichts zu ändern ist, habe ich eben eines Abends meinen Hund ins Auto gepackt und bin losgefahren. Und - erlebte eine Überraschung, denn ich fand, nach nur wenigen Minuten Fahrzeit, die wunderbarsten Hundespazierwege, die man sich denken kann... zwischen Feldern, Gärten und Weinbergen, mit schönen Aussichten und einem weiten Himmel drüber! Und ich musste mir beschämt eingestehen, dass ich (mal wieder...) eine düstere Vorstellung von etwas mit mir herumgetragen hatte, ohne mir die Mühe zu machen, dieses Vor-Urteil zu überprüfen. 
 



Inzwischen bin ich schon manchen schönen Weg gegangen, und fast täglich entdecke ich neue. Und ich stelle wieder einmal fest, dass ich geradezu verliebt bin in Wege, fasziniert von ihrer Eigenart, von den verschiedenen Stimmungen durch die Jahreszeiten, den Ausblicken...



Alte Wege immer wieder zu gehen, ohne dass es langweilig wird, hat etwas Meditatives an sich - eine Art von "Heimat - Meditation"... Es gibt immer noch etwas zu entdecken, es ist nie zu Ende mit dem Schauen und Freuen. Immer wieder wird der wohlbekannte Weg zu einem neuen, spannenden Erlebnis. Man kann unterwegs viel von sich selber finden, und manches nimmt man im Inneren mit sich von diesen Wegen.


Neue Wege zu finden, zu wissen, dass es hier, um die große Stadt herum, noch sooo viele zu entdecken und zu begehen gibt - das ist wie ein Abenteuer mitten im Alltag, ein beglückendes Gefühl von Reichtum, ja Überfluss: Es wird lange Zeit dauern, bis ich die meisten dieser vielen Wege kenne! Es wird immer von neuem spannend sein, einen unbekannten Weg erstmals zu gehen. Und es ist ein hochwirksames Heilmittel gegen den gehabten Abschiedsschmerz.
 

Es war wohl schon immer so (ich erinnere mich), aber erst in den letzten Jahren ist es mir bewusst geworden: Wege machen mich glücklich! Asphaltiert oder naturbelassen, steil oder eben, mit Hecken zu beiden Seiten oder mit weitem Blick über freies Land, kurvenreich oder wie mit dem Lineal gezogen, zu Fuß oder mit dem Fahrrad, mit oder ohne Hund (aber, ich gestehe es: am liebsten ohne menschliche Begleitung, nur für mich allein). Und natürlich mit dem Fotoapparat.


Darum möchte ich in der nächsten Zeit hier Bilder von meinen neuen Wegen zeigen, von denen einige sicher im Laufe der Zeit zu Lieblingswegen werden. Ich möchte sie in ihrer Schönheit und Besonderheit erforschen und zeigen, zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten, bei (fast) jedem Wetter. Und dabei auch etwas bewusst erleben und festhalten, was mich ebenfalls sehr beglückt: Ich entdecke meine Heimatstadt noch einmal ganz neu, finde bekannte und unbekannte Orte und gehe alte und neue Wege, erinnere mich an früher und sehe doch alles wie mit neuen Augen. Ich spüre, wie sehr ich mich verändert habe seit damals, um wie vieles näher mir die Natur und die Landschaft sind, mit wie viel größerer Gelassenheit und Dankbarkeit ich das alles wahrnehme, wie das Draußensein mir Kraft gibt für den Alltag. 


Und das macht dieses Zurückkommen an den Ort meiner Kindheit, vor dem mir immer etwas bange war (weil meine Wege ins Erwachsensein und in die innere Eigenständigkeit mühsam waren und mir der räumliche Abstand von Zuhause gut getan hat) - das macht dieses Zurückkommen auch zu einem Vorwärtsgehen, zu einem neuen Weg. Ich kann die alten Wege mit ihren schönen und schwierigen Abschnitten hinter mir lassen und  mich auf diesem neuen Weg auch selber neu spüren und entdecken. Und ich bin wirklich gespannt, was alles noch auf mich wartet hinter den Biegungen dieses meines neuen Weges!