...erstens "anders" und zweitens "als man denkt".
Man denkt z.B. an gemeinsames Schwimmengehen im Baggersee, abendliches Grillvergnügen auf der Terrasse (wobei der Herr des Hauses unentbehrlich ist), die eine oder andere Spielrunde mit den Kindern (die ausnahmsweise einmal wieder alle daheim sind, was seit dem Schulabschluss des Ältesten nicht mehr oft vorkommt) - und vielleicht einen kleinen Ausflug mit allen?? - ja, und dann bekommt der Vater der Kinder in der zweiten Nacht nach dem Urlaub eine Gallenkolik, muss in die Klinik und wird morgen operiert...und man pendelt zwischen zuhause und Krankenhaus und versorgt ihn mit dem Nötigsten, sagt Termine ab, organisiert Vertretung und gibt anteilnehmenden Mitmenschen Auskunft.
Man wollte eigentlich einen schönen Urlaubs-Post über Siebenbürgen schreiben, und jetzt hockt man da und es ist einfach viel zu heiß für geistige Arbeit...vielleicht geht es morgen besser...
Man ist unter diesen Umständen ganz froh, dass die Kinder nicht viel von einem erwarten, sondern ihr momentanes Programm selber gestalten (je nach Alter und Temperament: lange schlafen wegen nächtlicher gesellschaftlicher Aktivitäten wie Klassenparty mit den ehemaligen Schulkollegen etc., fernsehen, mit den Freunden draußen oder sonstwo sein, oder - im Falle des mittleren Sohnes - Ferienjob im Holzbau- und Dachdeckerbetrieb (heute den ersten Tag, bin gespannt, was er erzählen wird!)).
Man macht sich eine große Tasse Schwarztee mit Pfefferminze drin und versucht, sich damit abzufinden, dass man an diesem Tag außer einer abendlichen Schwimmrunde und dem Bereitstellen des Abendessens wohl nichts Besonderes mehr leisten wird (und, Gott sei Dank, auch nicht muss).
ABER AUCH: Man ist sehr froh und dankbar, dass diese Kolik nicht irgendwo in Rumänien oder auf der 1600 km langen Heimreise passiert ist, sondern hier, wo man "festen Boden unter den Füßen" und die vertrauten vier Wände um sich herum hat, Geborgenheit und gute Verbindungen spürt und sich auch einfach mal fallen lassen kann: in ein sich immer wieder leise einstellendes Vertrauen, dass alles gut wird - und schließlich und endlich auch ins eigene tröstliche Bett.
Aaaaahhhh...!!!